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RUND UM DEN KONGRESS
Bild: Erich Spießbach, ohne Titel, 1952/1953, Feder auf Papier
Dauerleihgabe Sammlung Prinzhorn, Heidelberg
AUSSTELLUNGEN
Künstlerische Äußerungen und Werke, die vor dem Hintergrund
psychischer Störungen und psychiatrischer Behandlungserfahrung
entstehen, faszinieren seit langem. Mit zwei Kunstausstellungen
bietet der DGPPN Kongress 2015 die Gelegenheit, in diese spannende
Welt einzutauchen.
Jeder Mensch ein Künstler –
Alle machen mit
Mittwoch bis Samstag
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ganztags
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Halle B
Ob Patient, Angehöriger oder in beruflicher
Tätigkeit – Alle waren eingeladen, im Rah-
men eines Kunst-Wettbewerbs ihren eige-
nen Blickwinkel auf Psychiatrie, psychische
Krisen oder Grenzerfahrungen auszudrü-
cken. Aus über 200 Kunstwerken wählte
eine Jury die 40 ausdrucksstärksten Bilder
aus. Diese werden in den nächsten 5 Jahren
als Titelbilder der Zeitschrift
Psychiatrische
Praxis
(Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart)
veröffentlicht. Eine Präsentation in Halle B
zeigt die Werke erstmals vorab.
Erich Spießbach –
ein kurzer Ausbruch in Kreativität
Mittwoch bis Samstag
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ganztags
|
Halle B
Erich Spießbach (Gotha 1901 – 1956 Müns-
ter) war seit 1937 Patient der psychiatri-
schen Anstalt Münster, seine Diagnose:
Querulantenwahnsinn. Der archäologische
Grabungshelfer und Fundzeichner war mit
seinem Vorgesetzten August Stieren vom
Landesmuseum Münster in Konflikt gera-
ten und hatte eine Fülle von Prozessen ge-
gen ihn angestrengt. 1952 wurde der junge
Arzt Manfred in der Beeck auf Spießbachs
besonderen Humor und sein Zeichentalent
aufmerksam. Mit der Aufforderung, den
Ausspruch: „Alles ist möglich, das Dümmste
aber am wahrscheinlichsten“, zu illustrie-
ren, provozierte er bei dem Patienten eine
Fülle von humoristischen und grotesken
Zeichnungen und Texten in den nächsten
Monaten. Als sich deren Ton aber in poli-
tische Agitation wandelte und die Formate
wuchsen, trug in der Beeck die kreative Be-
tätigung Spießbachs nicht mehr mit. Damit
fand eine erstaunliche Kommunikation zwi-
schen Arzt und Patient ein jähes Ende. Aus
den mehr als 300 Zeichnungen Spießbachs
der Jahre 1952 / 1953, die sich heute als Dau-
erleihgabe in der Heidelberger Sammlung
Prinzhorn befinden, zeigen wir hier eine
kleine Auswahl.